Austausch mit der brasilianischen Zivilgesellschaft beim EU-Tag
Brasilien
Ziel des EU-Tages war es, den Austausch über Digitalpolitik und die Zusammenarbeit zwischen der EU und Brasilien zu fördern. Gastgeber der Veranstaltung war der belgische Generalkonsul in Brasilien, Valentine Mangez, der die Veranstaltung gemeinsam mit der EU-Botschafterin in Brasilien, Marian Schuegraf, vor Ort eröffnete. Sie stellten die Idee des EU-Brazil Civil Society Sounding Board vor: ein Mechanismus für die Zivilgesellschaft, um mit der EU-Delegation kontinuierlich im Austausch zu bleiben.
KI- und Plattformregulierung
Beim ersten Austausch mit der Zivilgesellschaft ging es um KI-Regulierung sowie die Regulierung von digitalen Plattformen. Paulo José Lara, Co-Executive Director bei Artigo 19, hielt einen Vortrag über das aktuelle Regulierungsszenario. Anschließend diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über die Interoperabilität von Vorschriften und darüber, wie internationale Zusammenarbeit diese fördern könnte.
Veridiana Alimonti, stellvertretende Direktorin für lateinamerikanische Politik bei der Electronic Frontier Foundation (EFF), und Alice Lana, Beraterin der Rights in Network Coalition (CDR), betonten, dass es wichtig sei, internationale Vorschriften an den brasilianischen Kontext anzupassen.
Internet Governance
Die zweite Sitzung befasste sich mit dem Thema der Internet Governance. Ana Bárbara Gomes, Direktorin des Internet and Society Reference Institute (IRIS), begann mit einer Präsentation. Sie hob die führende Rolle Brasiliens bei der Internet Governance und die Ergebnisse der jüngsten NETMundial+10-Konferenz hervor, wies aber auch auf die Herausforderungen hin, mit denen das Land konfrontiert ist, wie das Fehlen einer einheitlichen Strategie zur digitalen Inklusion.
Rodrigo Nejm, Spezialist für digitale Bildung am Alana Institut, betonte, dass die Jugend in die Debatten über die digitale Governance einbezogen werden müsse. Er sprach sich für einen verstärkten Dialog zwischen den Generationen aus und beglückwünschte das Europäische Parlament zu seinem Vorschlag, die jüngeren Generationen stärker einzubeziehen.
Ausbau der Konnektivität
Die letzte Podiumsdiskussion befasste sich mit dem komplexen Thema des Internetzugangs in Brasilien. Veridiana Alimonti zufolge spielen Community-Netzwerke eine wichtige Rolle bei der Sicherstellung einer sinnvollen und universellen Konnektivität, im Vergleich zu anderen bestehenden Lösungen wie Nulltarifen und „Fair Share“.
Luã Cruz, Koordinator für Telekommunikation und digitale Rechte beim brasilianischen Institut für Verbraucherschutz (IDEC), wies auf die Rolle der brasilianischen Regierung und die Schwierigkeit einer langfristigen Planung für die Bereitstellung von Telekommunikationsdiensten hin. Er betonte auch die Bedeutung von Finanzierungsmechanismen, wie dem Fonds für die Universalisierung von Telekommunikationsdiensten (FUST), um Konnektivität in abgelegenen Gebieten sicherzustellen.
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