Austausch über die Einführung von 4G und 5G in Indonesien und Deutschland

Indonesien

Am 30. August 2024 organisierte das Sekretariat des Deutsch-Indonesischen Digitaldialogs im Auftrag des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) mit dem indonesischen Ministerium für Kommunikation und Informatik (MCI) einen Austausch über die Implementierung von 4G und 5G in Indonesien und Deutschland.

Warum 5G so wichtig ist

Die 5G-Kommunikation ist entscheidend für das Wirtschaftswachstum, die Verbesserung der Konnektivität und die Förderung von Innovationen in Bereichen wie dem Internet der Dinge (IoT), dem Gesundheitswesen und intelligenten Städten. Mit seinen geringeren Latenzzeiten und höheren Geschwindigkeiten verspricht 5G nahtlose Anbindung und verbesserte Effizienz. Die Umstellung von 4G auf 5G steht jedoch vor Herausforderungen wie hohen Infrastrukturkosten, Kompatibilitätsproblemen, Bedenken hinsichtlich der Cybersicherheit und einem Mangel an qualifizierten Arbeitskräften. Regulatorische Hürden erschweren zusätzlich die globale Umstellung auf 5G. Als Reaktion auf diese Herausforderungen lud der Austausch zu 4G und 5G in Indonesien und Deutschland politische Entscheidungsträger, Unternehmen, Verbände, Hochschulen und andere Interessengruppen ein, über das Thema zu diskutieren sowie mögliche Lösungen und Kooperationen zu ermitteln.  

Einblicke in den Austausch

Marc Lendermann, Leiter des Referats Bilaterale Digitalpolitik und digitale Dialoge des BMDV, betonte die Bedeutung des Austauschs für die Förderung und Entwicklung eines gemeinsamen Verständnisses der Ansätze Deutschlands und Indonesiens zur Verbesserung der Konnektivität. Ichwan Makmur Nasution, Leiter des Zentrums für Internationale Angelegenheiten des MCI, schloss sich dieser Meinung an und hob die Bedeutung gemeinsamer Anstrengungen im digitalen Bereich hervor.

In Deutschland treibt die Industrie 4.0 die Notwendigkeit einer verbesserten Kommunikation zwischen Menschen und Maschine voran. Die Gigabit-Strategie, die von Julia Polley und Lukas Jeuck vom BMDV vorgestellt wurde, zielt auf den flächendeckenden Ausbau von Glasfasernetzen ab 2025 bis 2030 ab. Der Übergang zum neuen Netz steht jedoch vor Herausforderungen wie den hohen Kosten für den Ausbau der Infrastruktur. Um die steigende Nachfrage nach dem Netz sicherzustellen, engagiert sich die Bundesregierung aktiv bei der Bereitstellung von Fördermitteln für lokale und regionale Behörden.

Außerhalb Deutschlands wird die Gigabit-Strategie auch auf die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union ausgeweitet. Die Mitgliedsstaaten stehen jedoch bei der Anpassung dieser Strategie an ihre eigenen Bedürfnisse, wie z. B. die Nachfrage und das Angebot des Netzes sowie regulatorische Maßnahmen, vor Herausforderungen. Dr. Robert Henkel von der Europäischen Kommission merkte an, dass eine universelle Lösung für Glasfaserverbindungen schwer zu erreichen ist, obwohl die EU-Investitionen und Finanzierungsprogramme initiiert hat, um die Entwicklung der Infrastruktur voranzutreiben und eine größere Nachfrage nach Hochgeschwindigkeitsverbindungen zu fördern.  

In Indonesien werden derzeit nur 4 % der Internetnutzer mit 5G versorgt. Roland Siahaan vom MCI erläuterte die Herausforderungen des Landes, darunter hohe Infrastrukturkosten und geografische Komplexität. Initiativen, die die Zusammenarbeit zwischen zentralen und regionalen politischen Entscheidungsträgern, Industrien und Verbänden beinhalten, zielen darauf ab, die hohen Kosten für den Aufbau der notwendigen Infrastruktur und das begrenzte Angebot und die Nachfrage nach 5G-Diensten zu beheben.

Gemeinsame Herausforderungen: Wie kann man sie angehen?

Globale Dialoge, wie sie von der Internationalen Fernmeldeunion (ITU), GSMA Foundry und anderen Institutionen geführt werden, unterstreichen die Notwendigkeit strategischer Partnerschaften zwischen Regierungen, Industrie und Wissenschaft.  
Thomas Wehr, Regional Head Asia Pacific von Detecon, argumentierte, dass die politischen Entscheidungsträger durch die Zusammenarbeit zwischen der Regierung und verschiedenen Interessengruppen eine nationale 5G-Strategie entwickeln können, die mit den Zielen der Regierung und den Interessen der Interessengruppen übereinstimmt. Dies wird der Regierung auch dabei helfen, Geschäftsmodelle und einen gesunden Wettbewerb zwischen den Akteuren zu fördern und die Einführung der 5G-Technologie voranzutreiben. Durch Zusammenarbeit kann die Strategie sowohl effektiv als auch realistisch sein und den Weg für eine reibungslosere 5G-Einführung ebnen.

Diese Meinung wurde auch von Robby Fauzan Hakam, ICT Roadmap Manager von Telkomsel, unterstützt. Telkomsel hat sechs Schlüsselbereiche identifiziert, auf die sich die politischen Entscheidungsträger konzentrieren sollten: Vorschriften, gleiche Wettbewerbsbedingungen für die Industrie, Verfügbarkeit von Frequenzen, Nutzerakzeptanz und -bewusstsein, Angebot an digitalen Talenten und strategische Partnerschaften. Wenn sich die Regierung mit diesen sechs Schlüsselbereichen befasst, kann sie die Herausforderungen bei der Einführung von 5G im Land überwinden. Der Wissensaustausch unterstrich die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit bei der Weiterentwicklung von 4G- und 5G-Technologien und der Suche nach Lösungen für gemeinsame Hürden.

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