Austausch über digitale öffentliche Dienste in Indien
Indien
Die BMDV-Delegation unter der Leitung von Dr. Gridl traf sich mit verschiedenen Vertreter*innen der Regierung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft in Indien. Beide Seiten tauschten sich über ihre aktuellen Prioritäten bei der Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung aus. Sie betonten die Notwendigkeit des Datenschutzes, um das Vertrauen in und die Akzeptanz für digitale öffentliche Dienste zu gewährleisten.
In den letzten Jahren hat die indische Regierung die Digitalisierung in allen Regierungs- und Verwaltungsbereichen vorangetrieben. Bei Treffen u.a. mit dem indischen Ministerium für Straßenverkehr und Autobahnen (MoRTH), der National eGovernance Division (NeGD) und dem New Delhi Municipal Council (NDMC) standen jeweils unterschiedliche Aspekte der fortschreitenden Digitalisierung im Fokus.
Einblicke in Indiens digitale öffentliche Verwaltung
Die Delegationsmitglieder erhielten bei NDMC Einblicke in die "letzte Meile" der Dienstleistungserbringung bei der Stadtverwaltung von Neu-Delhi. Vor allem die Digitalisierung von Bildung und Gesundheit spielt eine wichtige Rolle bei der Arbeit des NDMCs. Beim Treffen der Delegation mit MoRTH wurde anschließend die Digitalisierung von Führerscheinen und Kfz-Zulassungen besprochen. Zusammen diskutierten sie auch die Herausforderungen sowie Chancen, die es bei der Umsetzung solcher Initiativen in einem föderalen System geben kann.
Die Delegation erhielt bei ihrem Treffen mit NeGD Informationen über „DigiLocker“ und „UMANG“. DigiLocker ist eine Initiative zur Einführung einer papierlosen Verwaltung, während UMANG eine Plattform für wichtige Behördendienste darstellt. Die Delegation tauschte sich auch mit der National Informatics Centre Services Inc. über die Digitalisierung von Regierungsstellen und öffentlicher Verwaltung aus. Gemeinsam besprachen sie Möglichkeiten, wie das vorhandene Personal für den Wandel geschult werden kann und welche IT-Sicherheitsstandards notwendig sind.
Bei einem Besuch des indischen Think Tanks NITI Aayog diskutierten beide Seiten, wie Künstliche Intelligenz (KI) in der öffentlichen Verwaltung eingesetzt werden kann. Sie sprachen dabei auch über einen verantwortungsbewussten und ethischen Einsatz von KI.
Diskussion zu Chancen und Herausforderungen
Während des Austauschs mit den indischen Institutionen betonte Dr. Gridl den Stellenwert der Digitalisierung von öffentlichen Diensten. Er schilderte auch die Herausforderungen, denen Deutschland dabei gegenübersteht. Die Digitalisierung könne den Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen erleichtern, erfordere aber eine entsprechende Strategie für die sichere Datenverarbeitung.
Dr. Gridl gab außerdem einen Überblick über die Datenstrategie der Bundesregierung. Diese ziele auf einen sicheren Umgang mit Daten zur Unterstützung von nachhaltigem Wachstum und Innovation ab. Außerdem erläuterte er, welche Rolle das BMDV bei der Implementierung der Digitalstrategie Deutschland spielt.
Bei weiteren Treffen mit Vertreter*innen der indischen Industrie und Zivilgesellschaft ging es um den Umgang mit öffentlichen Daten sowie aktuelle Trends, wie die zunehmende Nutzung digitaler öffentlicher Plattformen in Indien. Während ihres Aufenthalts besuchte die Delegation zudem ein automatisiertes Führerscheinprüfungszentrum. Dort konnten sie aus erster Hand beobachten, wie digitale Behördendienste in Indien umgesetzt werden.
Der Besuch von Dr. Gridl in Indien hat die Partnerschaft der beiden Länder im Bereich der digitalen Transformation vertieft. Der Deutsch-Indische Digitaldialog bestätigte sich als wichtiges Instrument zur Förderung der bilateralen Zusammenarbeit in der Digitalpolitik.
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