Austausch zur Skalierung von KI-basierten Geschäftsmodellen in Brasilien
Brasilien

In Anbetracht der sich schnell entwickelnden und unterschiedlichen Regularien für Künstliche Intelligenz (KI) weltweit kann es für Unternehmen, insbesondere für Start-ups, schwierig sein, in ausländische Märkte einzutreten. Brasilien ist eines der vielen Länder, die neue Regulierungsmaßnahmen entwickeln, die sich auf die Geschäftsstrategien von Start-ups auswirken können.
Um sich über dieses Thema auszutauschen, organisierten das Sekretariat für die Digitaldialoge und seine Partner die Veranstaltung „Skalierung von KI-basierten Geschäftsmodellen in Brasilien“ im portugiesischen Konsulat in Rio de Janeiro. Während der Veranstaltung erläuterten europäische Start-ups die Herausforderungen, denen sie bei der Ausweitung ihres Geschäfts auf Brasilien begegnen.
Auch Vertreterinnen und Vertreter des öffentlichen Sektors und der Wissenschaft nahmen an dem Austausch teil und boten vielfältige Einblicke in das brasilianische Innovationsökosystem. In einer anschließenden Netzwerkveranstaltung konnten die verschiedenen Akteure den brasilianischen KI-Markt weiter diskutieren.
Einblicke von staatlichen Stellen
Die portugiesische Generalkonsulin in Rio de Janeiro, Gabriela Soares de Albergaria, eröffnete die Veranstaltung zusammen mit anderen Vertretern aus Portugal, darunter der Präsident der Portugiesischen Industrie- und Handelskammer von Rio de Janeiro, António Montenegro Fiúza, sowie Luís Rebelo de Sousa, Vorstandsmitglied der portugiesischen Agentur für Investitionen und Außenhandel (AICEP).
Jean-Pierre Bou, stellvertretender Leiter der EU-Delegation in Brasilien, und Irina Soeffky, Unterabteilungsleiterin Digital- und Datenpolitik im Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV), nahmen ebenfalls an der Veranstaltung teil. In seiner Rede betonte Jean-Pierre Bou, wie wichtig es ist, KI zu regulieren und gleichzeitig Innovationen zu fördern. Er zog Parallelen zwischen Brasilien und Europa und nannte gemeinsame Herausforderungen und Chancen. Er betonte außerdem die große Bedeutung von KMU und Start-ups und stellte EU-Initiativen vor, die darauf abzielen, Innovation und Regulierung in Einklang zu bringen und ethische und zuverlässige KI zu fördern.
Die Rednerinnen und Redner erörterten dann vor allem, wie KI-basierte Geschäftsmodelle in Brasilien gefördert werden können. Der Diskurs über die KI-Regulierung in Brasilien gab Einblicke in die sich ständig weiterentwickelnde Landschaft des Sektors und beleuchtete sowohl seine Herausforderungen als auch sein Potenzial für internationale Investitionen.
Austausch über Talentakquise und Finanzierungsmöglichkeiten
Celso Camilo (Vizepräsident des Kompetenzzentrums für künstliche Intelligenz, Bundesuniversität Goias), Laura Mattos und Caroline Bellacosa (Abteilung für Innovation und Technologie, Lemann-Stiftung) und Daniela Fierro (International Sales Manager, Sterna International Business) nahmen anschließend an einer Podiumsdiskussion zum Thema „KI-Kompetenzen und Talente in Brasilien“ teil. Die Rednerinnen und Redner diskutierten Strategien zur Unterstützung von Start-ups, die in den brasilianischen Markt eintreten wollen, vor allem in Bezug auf die brasilianischen Vorschriften und die Zusammenarbeit mit Nichtregierungsorganisationen und Universitäten, um Talente zu rekrutieren. Sie tauschten sich auch darüber aus, wie lokale Fachkräfte, die in KI-basierten Unternehmen arbeiten wollen, unterstützt werden können. Am Ende waren sie sich einig, wie wichtig Bildung und kontinuierliche berufliche Weiterentwicklung für ein erfolgreiches Innovationsökosystem sind.
Schließlich stellte Filipe Borsato, Leiter der Abteilung für Fondsinvestitionen bei der brasilianischen Entwicklungsbank (BNDES), Finanzierungs- und Investitionsmöglichkeiten vor, die europäischen Start-ups zur Verfügung stehen, die ihr Geschäft nach Brasilien ausweiten wollen.
Über den Digitaldialog zwischen der EU und Brasilien
Im Jahr 2023 startete die EU-Brazil Digital Dialogue and Partnership Facility - ein Projekt, das die Partnerschaft zwischen der Europäischen Union und Brasilien in Fragen der Digitalpolitik fördert. Es ist Teil der Team Europe-Initiative Brasilien und implementiert Folgeaktivitäten des EU-Brazil Dialogue on Information Society and Digital Economy (DISDE). Der Digitaldialog wird von der GIZ im Rahmen einer gemeinsamen Initiative der EU-Delegation in Brasilien und des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) unterstützt.
Der Digitaldialog zwischen der EU und Brasilien zielt darauf ab, sich zum Umgang mit digitalen Technologien auszutauschen und politische Ansätze zu harmonisieren. Außerdem fördert er die Zusammenarbeit des Privatsektors der EU und Brasilien, unter anderem durch die Organisation von B2B-Networking-Veranstaltungen.
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