BMDV-Delegation besucht Brasilien zum Austausch über digitale Transformation

Brasilien

Vom 9. bis 13. September 2023 besuchte eine Delegation des Bundesministeriums für Digitalisierung und Verkehr (BMDV) São Paulo und Brasília. Benjamin Brake, Abteilungsleiter Digital- und Datenpolitik im BMDV, leitete die Delegation. Mit dem Brasilienbesuch sollte die bilaterale Zusammenarbeit und der Wissensaustausch zu digitaler Transformation gefördert werden.

Brake und Fischer besuchten während ihrer Delegationsreise nach Brasilien mehrere Workshops. © Digital Dialogues-GIZ

Die Delegation traf sich mit einer Reihe von Organisationen aus dem öffentlichen und privaten Sektor sowie der Zivilgesellschaft in Brasilien. Diese Treffen lieferten wertvolle Einblicke in die brasilianische digitale Transformation und ermöglichten einen produktiven Austausch von Erfahrungen.

Workshop: Digitalisierung des brasilianischen Gesundheitssystems

Die Delegation begann ihre Reise in São Paulo, wo Brake sowie Referentin Sophie-Charlotte Fischer an einem Workshop zum Thema digitale Gesundheit teilnahmen. Dieser fand am 10. September im Innovationszentrum des Hospital das Clínicas (InovaHC) statt und brachte einflussreiche Akteure des brasilianischen Gesundheitssystems zusammen, darunter das Hospital Sírio-Libanês, HL7, Siemens Healthineers, die brasilianische Gesellschaft für Gesundheitsinformatik und Roche.

Brasilien hat eines der größten öffentlichen Gesundheitssysteme der Welt. Der Workshop verdeutlichte das große Potenzial digitaler Lösungen zur Verbesserung des brasilianischen einheitlichen Gesundheitssystems (SUS). Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer stellten erhebliche Fortschritte bei der Interoperabilität zwischen der kommunalen und der nationalen Ebene sowie bei der Koordinierung mit der nationalen Strategie für digitale Gesundheit fest. Die Gesundheitspolitik in Brasilien wird in erster Linie auf kommunaler Ebene umgesetzt, wobei Partnerschaften zwischen Kommunalverwaltungen und dem Privatsektor bestehen.

Workshop: Potenzial offener Daten für digitale Verwaltung

Die Delegation reiste anschließend nach Brasília. Dort beteiligten sich die BMDV-Vertreterinnen und -Vertreter an einem Workshop über die Herausforderungen und Möglichkeiten offener Daten zur Verbesserung der Qualität digitaler öffentlicher Dienstleistungen. Mehrere brasilianische Behörden nahmen an dem Workshop teil, darunter das brasilianische Ministerium für Management und Innovation im öffentlichen Dienst (MGI), das Büro des Obersten Rechnungsprüfers (CGU), Dataprev und ImpulsoGov, sowie europäische Stakeholder wie der deutsche Mobility Data Space und die dänische Agentur für Datenversorgung und Infrastruktur.

Die Expertinnen und Experten stellten Projekte vor, die offene Daten zum Nutzen des öffentlichen Sektors einsetzen. ImpulsoGov teilte positive Erfahrungen mit der gemeinsamen Nutzung von Daten im öffentlichen Gesundheitswesen und hob vor, dass Ärztinnen und Ärzte in abgelegenen Gebieten nun besser mit Überweisungszentren verbunden sind. Der deutsche Mobility Data Space präsentierte seine Echtzeitüberwachung von Straßen und Wetterbedingungen zur Verbesserung der Verkehrsqualität und -sicherheit. Schließlich erklärte die dänische Agentur für Datenversorgung und Infrastruktur, wie sie datengestützte Entscheidungen für eine effizientere öffentliche Politik fördern.

Treffen mit der brasilianischen Zivilgesellschaft

Die BMDV-Delegation führte auch Gespräche mit Vertreterinnen und Vertretern der brasilianischen Zivilgesellschaft, insbesondere mit der "Direitos na Rede"-Koalition. Dieses Netzwerk, dem über 50 Organisationen der brasilianischen Zivilgesellschaft angehören, konzentriert sich auf die Digitalpolitik in Brasilien – mit dem Ziel, Menschenrechte und die Privatsphäre im digitalen Raum zu schützen. Das BMDV bekräftigte sein Engagement, zivilgesellschaftliche Organisationen in den Deutsch-Brasilianischen Digitaldialog sowie in multilaterale Formate der digitalpolitischen Zusammenarbeit einzubeziehen.

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