Data Innovation Lab: internationale KI-Politik

Kenia

Am 26. August 2024 lud das Data Innovation Lab des Auswärtigen Amtes KI- und internationale Politik-Expertinnen und -Experten zu einem Workshop über Außenpolitik und KI in Nairobi, Kenia, ein. Der Workshop wurde gemeinsam von der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Nairobi, den International Digital Dialogues und dem GIZ Digital Transformation Center, Kenia, organisiert. Der Workshop zielte darauf ab, die komplexen Landschaften der KI in Kenia durch aussagekräftige Diskussionen zu erkunden und allen Teilnehmern die Möglichkeit zum Networking zu bieten. Es nahmen Vertretende verschiedener Botschaften, der kenianischen Regierung, internationaler Organisationen, des Privatsektors, der Zivilgesellschaft und der Wissenschaft teil.  

 

Der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Kenia, S.E. Sebastian Groth, und S.E. Botschafter Phillip Thigo, der Sonderbeauftragte für Technologie für die Republik Kenia, nahmen an dem Workshop teil und hielten ihre Eröffnungsansprachen.  

Die erste Hälfte des Workshops bestand aus Präsentationen des Data Innovation Lab im Auswärtigen Amt, die sich mit der Frage beschäftigten, wie gut die Außenpolitik für die Herausforderungen der KI gerüstet ist und wie die Chancen dieser neuen Technologie genutzt werden können. Die Überschneidung von KI und Außenpolitik findet vor allem in 3 Bereichen statt:

1. KI als Thema der Außenpolitik

  • Auswirkungen auf die nationale Sicherheit
  • Wirtschaftliche Chancen und Risiken
  • Auswirkungen auf die Demokratie
  • Internet governance

2. KI als Gegenstand von Vereinbarungen und Verträgen, mit wichtigen globalen Prozessen

  • World Summit on the Information Society (WSIS)
  • Internet Governance Forum (IGF)
  • Global Digital Compact (GDC) – Teil des Gipfels der Vereinten Nationen für die Zukunft

3. KI als Instrument der Außenpolitik

  • Datenanalyse und Situationsbewusstsein
  • Analyse globaler Handelsdaten, Vorhersage von Markttrends und Bewertung der Auswirkungen der Wirtschaftspolitik
  • Analyse von Klimadaten zur Bewertung von Umweltauswirkungen
  • Prädiktive Analyse - durch Nutzung historischer und Echtzeitdaten zur Vorhersage geopolitischer Trends
  • Algorithmen zur Verarbeitung natürlicher Sprache (NLP) - um wichtige Erkenntnisse und Trends aus diplomatischen Dokumenten zu extrahieren
    • NLP kann auch große Mengen von Bürgerfeedback aus verschiedenen Quellen analysieren, um eine bürgernahe Politikentwicklung zu ermöglichen.  

Die Diskussionen drehten sich um Definitionen von KI sowie um die verschiedenen KI-Anwendungsfälle, die für das Auswärtige Amt entwickelt wurden. Dazu gehörte auch eine KI-Herausforderung zur Nutzung von KI für internationale Verhandlungen, die hier angesehen werden können: https://www.datainnovationlab.de/aichallenge

Darüber hinaus hielt S.E. Amb Philip Thigo einen umfassenden Vortrag über die Position Kenias in Bezug auf die Entwicklung von KI und insbesondere generativer KI. Er erläuterte, dass Kenia seine Position zu KI nach dem Grundsatz „Kein Schaden für Kenianer“ vertritt, was die Förderung sicherer, inklusiver und vertrauenswürdiger KI-Systeme beinhaltet. Darüber hinaus skizzierte er Kenias vorrangige Technologien für die Diplomatie, die von generativer KI und Quantentechnologie über Mikrochips bis hin zu digitaler Infrastruktur und Cybersicherheit reichen.  

Die Veranstaltung endete mit einer Podiumsdiskussion, die von Amrit Singh Labhuram, Berater für digitale Dialoge, moderiert wurde. Im Mittelpunkt der Diskussion stand die Förderung der KI-Forschung und -Entwicklung in Afrika und Kenia. Es wurde darauf hingewiesen, dass nachhaltige, lokale Investitionen erforscht werden müssen, um die Abwanderung von Fachkräften in Kenia zu bekämpfen. Schließlich sprachen die Podiumsteilnehmenden über die Schaffung von Datengemeinschaften, um den Zugang zu Daten zu gewährleisten, die die Entwicklung von KI-Innovationen vorantreiben. Die Internationalen Digitalen Dialoge haben sich zum Ziel gesetzt, Gelegenheiten für den Austausch zwischen Deutschland und Kenia zu aktuellen und aufkommenden digitalen Themen zu schaffen.  

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Zwei Personen schütteln Hände.

Kenia

Die Bedeutung des Open-Source-Ökosystems in Kenia: Chancen für Talent und Zusammenarbeit

Vom 09. bis 12. Juni 2025 hatte der Import Promotion Desk (IPD) das Privileg, eine hochrangige Delegation der deutschen Open-Source Business Alliance (OSBA) im Rahmen des Deutsch-Kenianischen Digitaldialogs zu empfangen. Diese wurde von Peter Ganten, Vorstandsvorsitzenden und CEO von Univention. Der Besuch war ein wichtiger Meilenstein für die Stärkung der kenianisch-deutschen Zusammenarbeit im Bereich der Open-Source-Software und stellte lokale Innovationen, digitale Talente und grenzüberschreitende Synergien in den Vordergrund.

Weiterlesen …

Zwei Personen tauschen sich auf der Bühne der re:publica aus.

Kenia

"Bin ich kein Mensch?" - Fachkräfte fordern Würde in der digitalen Wirtschaft

Auf der re:publica 2025 brachte das Panel „Am I Not Human?“ die dringend benötigte Sichtbarkeit der versteckten Arbeit, die KI-Systeme und Social-Media-Plattformen aufrechterhält. Das Panel wurde von Superrr Lab in Zusammenarbeit mit Siasa Place veranstaltet.

Weiterlesen …

Kenia

Smart. Skilled. Scalable. Neue Geschäftsmöglichkeiten erkunden und Synergien schaffen: Afrikanische Unternehmen in Berlin

Vom 19. bis 23. Mai 2025 reisten Unternehmen, Verbände des Privatsektors und Regierungsvertreterinnen und -verteter aus Ghana und Kenia sowie vier weiteren afrikanischen Ländern nach Berlin, um Geschäftsmöglichkeiten im Bereich der Global Business Services zu erkunden und die erste GITEX Europe zu besuchen.

Weiterlesen …

Newsletter

Newsletter

Bleiben Sie informiert! Um den Newsletter der Digitaldialoge zu abonnieren, geben Sie hier Ihre E-Mail-Adresse ein. Bitte beachten Sie auch unsere Datenschutzhinweise.

Bitte rechnen Sie 6 plus 7.

Alle News