Neuer Arbeitsplan 2023-2024 für den Deutsch-Indischen Digitaldialog
Indien

Vertreterinnen und Vertreter beider Länder kamen zu einem hochrangigen Treffen zusammen, um den neuen Arbeitsplan des Deutsch-Indischen Digitaldialogs für 2023 bis 2024 zu unterzeichnen. Der Arbeitsplan wird die Aktivitäten für die nächsten zwei Jahre leiten. Wie bei der Jahressitzung im letzten Jahr vereinbart, wurden neue Themen an der Schnittstelle von Nachhaltigkeit und digitaler Transformation aufgenommen, wie beispielsweise Green Technology. Staatssekretär Schnorr (BMDV) und Secretary Sharma (MeitY) hoben in ihren Eröffnungsreden die große Relevanz des Digitaldialogs für jedes Land hervor.
Zu Beginn stellte Secretary Sharma die Prioritäten des Deutsch-Indischen Digitaldialogs vor, die im vorherigen Arbeitsplan festgehalten wurden, wie zum Beispiel die elektronische Fertigung und öffentliche digitale Plattformen. Sharma bekräftigte die Bedeutung des Dialogs als Instrument zur Förderung einer nachhaltigen digitalen Transformation. Er betonte, dass die Zusammenarbeit mit Deutschland auf einem hohen Maß an Vertrauen aufbaue und Deutschland zu den wichtigsten Partnern Indiens gehöre.
Staatssekretär Schnorr wies insbesondere auf die erfolgreichen Kooperationsaktivitäten im Rahmen des Deutsch-Indischen Digitaldialogs hin. Dazu gehört zum Beispiel die Gemeinsame Absichtserklärung zur vertieften Kooperation zwischen dem Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW e.V.) und dem größten indischen Softwareverband NASSCOM. Darüber hinaus erwähnte Schnorr die laufende bilaterale Zusammenarbeit im Rahmen der GovStack-Initiative. Durch GovStack ist es beiden Ländern gelungen, Wirtschaftsverbände in die digitale Transformation der Industrie einzubinden. Schnorr verwies auch auf die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen dem MeitY Startup Hub und dem German Indian Startup Exchange Program (GINSEP).
Konkrete Bereiche der Zusammenarbeit
Um einen ergebnisorientierten Dialog zu gewährleisten, einigten sich beide Seiten auf ein konkretes Themenset, das die aktuellen Prioritäten widerspiegelt. Der Arbeitsplan nennt Ziele in drei Themenbereichen. Im Bereich (1) Internet Governance, Datenpolitik und IT-Sicherheit geht es darum, die Multi-Stakeholder-Governance des Internets sowie ein zugängliches, stabiles und offenes Internet zu stärken. Darüber hinaus zielt der Dialog darauf ab, ein besseres Verständnis für die gegenseitigen Ansätze zur Datenpolitik und IT-Sicherheit zu fördern. Dies geht einher mit der Förderung von Datenökosystemen, die einen sicheren grenzüberschreitenden Datenfluss ermöglichen, die Privatsphäre der Menschen schützen und die Entwicklung einer digitalen Wirtschaft unterstützen.
Ein Schwerpunkt im Bereich der (2) neuen Technologien ist die Stärkung eines gemeinsamen Verständnisses der Möglichkeiten und Risiken von Künstlicher Intelligenz (KI). Beide Länder möchten den Bedarf an politischen Maßnahmen zur Förderung menschenzentrierter KI-Lösungen in den betroffenen Sektoren ermitteln.
Ein Ziel im Bereich (3) digitale Geschäftsmöglichkeiten und -modelle ist die Erleichterung des deutsch-indischen Handels durch die Förderung von Start-up-Ökosystemen in Indien und Deutschland sowie von KMU und mittelständischen Partnerschaften. Ein weiteres Ziel ist die Stärkung der bilateralen Wirtschaftsbeziehungen und von Investitionen in die Elektronikindustrie.

Der neue Arbeitsplan bildet die Grundlage für den Digitaldialog
Die erfolgreiche Partnerschaft des Deutsch-Indischen Digitaldialogs geht auf das Jahr 2017 zurück, als die indische und die deutsche Seite eine gemeinsame Erklärung zur "Cooperation in the Field of Digitalisation – Empowerment and Economic Impact" unterzeichneten. Beide Seiten vereinbarten, einen bilateralen Dialog zu führen, um die Wirtschaftsbeziehungen im Bereich der Digitalisierung zu stärken sowie Informations- und Kommunikationstechnologie zu fördern.
Der Digitaldialog umfasst den regelmäßigen politischen und technischen Austausch sowie Delegationsbesuche in beiden Ländern. Als Multi-Stakeholder-Plattform sind nicht nur Vertreterinnen und Vertreter der zuständigen Ministerien beteiligt, sondern auch relevante Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Mit der Unterzeichnung des neuen Arbeitsplans wurden nun Ziele und Kooperationsbereiche für eine vielversprechende und für beide Seiten vorteilhafte künftige Zusammenarbeit festgelegt.
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