Die Bedeutung des Open-Source-Ökosystems in Kenia: Chancen für Talent und Zusammenarbeit

Kenia

Vom 09. bis 12. Juni 2025 hatte der Import Promotion Desk (IPD) das Privileg, eine hochrangige Delegation der deutschen Open-Source Business Alliance (OSBA) im Rahmen des Deutsch-Kenianischen Digitaldialogs zu empfangen. Diese wurde von Peter Ganten, Vorstandsvorsitzenden und CEO von Univention. Der Besuch war ein wichtiger Meilenstein für die Stärkung der kenianisch-deutschen Zusammenarbeit im Bereich der Open-Source-Software und stellte lokale Innovationen, digitale Talente und grenzüberschreitende Synergien in den Vordergrund.

A group of people posing for a photo.
Die deutsche Delegation besucht iHub. © GIZ

Die OSBA vertritt über 200 Mitgliedsunternehmen in Deutschland, die einen Beitrag zur digitalen Wirtschaft des Landes leisten. Die Allianz setzt sich für die Förderung der digitalen Souveränität durch Open-Source-Technologien, offene Standards und Prinzipien des kollaborativen Ökosystems ein, die sich eng an Kenias Agenda für die digitale Transformation orientieren.

Brücken bauen durch Open Source

Während des viertägigen Besuchs kam die Delegation mit wichtigen kenianischen Akteuren zusammen, die die Open-Source-Zukunft des Landes gestalten. Dazu gehörten unter anderem Global Careers Africa, Belva Digital, iHub, das iLab der Strathmore University, Techno brain Group und DewCis Solutions. Die Diskussionen reichten von Partnerschaften bei der Personalbeschaffung bis hin zu Initiativen zum Wissensaustausch und zur grenzüberschreitenden Innovationszusammenarbeit.

Ein wichtiger Höhepunkt des Besuchs war die Besichtigung von Heinlein Kenya Ltd, dem in Nairobi ansässigen Zweig der Heinlein Support GmbH, einem deutschen Open-Source-Unternehmen. Im Anschluss an den Deutsch-Kenianischen Digitaldialog hat sich das Unternehmen in Kenia niedergelassen und dient als praktisches Beispiel für Open-Source-Offshoring und bilaterale Zusammenarbeit in der Praxis.

Peter Ganten, der auch Vorstandsmitglied von APELL, der European Open-Source Software Business Association, ist, wies auf Kenias aufkommenden Status als digitales Zentrum in Afrika hin. Er betonte das wachsende Interesse Deutschlands am Aufbau einer langfristigen Zusammenarbeit in der Open-Source-Wertschöpfungskette und bekundete sein Interesse an einer möglichen Niederlassung in Kenia im Anschluss an die Erkundungsmission der Delegation.

Politik und digitale Infrastruktur im Fokus

Die Delegation wurde von Eng. John Tanui, Hauptsekretär im Ministerium für Information, Kommunikation und digitale Wirtschaft (MICDE) zu einem Besuch eingeladen. Er bot einen aufschlussreichen Überblick über Kenias sich entwickelnde digitale Landschaft, die Folgendes umfasst:

  • Landesweite digitale Infrastruktur
  • Kontinuierliche Digitalisierung der öffentlichen Dienste
  • Nationale Politik zur Auslagerung von Geschäftsprozessen und Förderung IT-gestützter Dienstleistungen

Staatssekretär Tanui erkannte die wachsende Bedeutung von Open-Source-Technologien für die Bereitstellung nachhaltiger, skalierbarer und kostengünstiger Lösungen an. Er begrüßte die Zusammenarbeit mit deutschen Partnern und betonte das Interesse des Ministeriums, die Einführung von Open-Source-Technologien voranzutreiben, wobei er sich an Beispielen aus der EU orientierte, wie z.B. Dänemarks Übergang zu offenen Technologien in der öffentlichen Verwaltung.

Wiederbelebung und Wachstum der Open-Source-Gemeinschaft in Kenia

Evans Ikua, Kenias Vertreter bei der ITU Open-Source Ecosystem Enabler Initiative, betonte die Notwendigkeit, die kenianische Open-Source-Gemeinschaft wiederzubeleben. Auf der Grundlage der Erfahrungen mit OSBA schlugen die kenianische und die deutsche Delegation mögliche Engagements in den folgenden Bereichen vor:

  • Sensibilisierungskampagnen zur Förderung von Open-Source-Möglichkeiten
  • Talententwicklungsprogramme mit Unterstützung von Hochschulen und dem Privatsektor
  • Strukturierte Austauschinitiativen zwischen kenianischen und deutschen Open-Source-Gemeinschaften

Evans Ikua betonte das Potenzial Kenias, Open Source zu übernehmen und einen sinnvollen Beitrag zu globalen Repositories und Standards zu leisten. Mit einer wachsenden Zahl qualifizierter Entwicklerinnen und Entwickler und einem dynamischen Technologieumfeld ist Kenia gut aufgestellt, um auf dem Kontinent eine führende Rolle bei Open-Source-Innovationen einzunehmen.

Künftige Zusammenarbeit möglich machen

Der Besuch der Delegation ist ein entscheidender Moment im kenianisch-deutschen Digitaldialog, der neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit in den Bereichen Open-Source-Software, digitale Souveränität und Austausch von technischen Talenten eröffnet.

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