Eröffnung des International Data Spaces Association (IDSA) Hub in Brasilien
Brasilien
Das Sekretariat des Deutsch-Brasilianischen Digitaldialogs und des EU-Brazil Digital Dialogue hat in Zusammenarbeit mit IDSA, dem Brasilianischen Verband für das Internet der Dinge (ABINC) und dem Forschungsinstitut Eldorado den ersten IDSA-Hub in Nord- und Südamerika eröffnet. Die Einweihung fand am 21. März in den Räumlichkeiten von Eldorado in Sao Paulo, Brasilien, statt.
Roberto Soboll, Superintendent des Eldorado-Forschungsinstituts, und Paulo Spaccaquerche, Präsident von ABINC, begrüßten die Teilnehmenden. Henrique de Oliveira Miguel, Secretary für Wissenschaft und Technologie für die digitale Transformation (MCTI), übersendete eine Botschaft, in der er die gemeinsame Initiative lobte.
Während der Veranstaltung tauschten sich die Teilnehmenden auf der Grundlage internationaler Erfahrungen über die Chancen und Herausforderungen der Einführung von Datenräumen aus. Sie diskutieren außerdem die Möglichkeit gemeinsamer Aktivitäten des privaten und öffentlichen Sektors. Der Fokus des Hubs in diesem ersten Jahr besteht darin, das Bewusstsein für das Thema Datenräume in Brasilien zu schärfen und dann Unternehmen in die Entwicklung von Datenräumen einzubeziehen.
Input von Experten zu Datenräumen
Sebastian Steinbuss, Chief Technology Officer (CTO) von IDSA, stellte internationale Best Practices im Zusammenhang mit Datenräumen vor. Er argumentierte, dass die gemeinsame Nutzung von Daten wichtig sei, um den Wert der Datenwirtschaft zu maximieren. Allerdings teilten Unternehmen derzeit nur 2 Prozent ihrer gesamten Daten, da es an geeigneter technologischer Infrastruktur fehlt. Steinbuss erläuterte außerdem, dass nationale IDSA-Hubs die Entwicklung sicherer und interoperabler Ökosysteme für die gemeinsame Datennutzung erleichtern, indem sie die Nutzung von globalen Standards fördern.
Néstor Fabián Ayala, Direktor der Forschungsgruppe für Organisationstechnik (NEO) an der Bundesuniversität Rio Grande do Sul, stellte die strukturellen Bedingungen für die Umsetzung von Datenräumen in Brasilien vor. Ayala hob hervor, dass eine der Aufgaben des Hubs darin besteht, nationale und globale Lieferketten zu integrieren und es Unternehmen zu ermöglichen, Daten gemeinsam zu nutzen und davon zu profitieren - was sich auch positiv auf die Verbraucherinnen und Verbraucher auswirken kann.
Chancen für Brasilien
Auf der Veranstaltung teilte auch Bruno Jorge, Manager für Technologieverbreitung bei der brasilianischen Agentur für industrielle Entwicklung (ABDI), einige Einblicke. Er erläuterte vor allem die Chancen von Datenräumen für den Agrarsektor.
Marcos Pinto, Generalkoordinator für Interoperabilität im Sekretariat der digitalen Regierung Brasiliens, hob die Bedeutung der Digitalisierung und der Nutzung von Daten in der öffentlichen Verwaltung hervor. Er würdigte auch die Rolle der Regierung als wichtiger Datenlieferant in Datenräumen.
Über den Digitaldialog zwischen der EU und Brasilien
Im Jahr 2023 startete die EU-Brazil Digital Dialogue and Partnership Facility - ein Projekt, das die Partnerschaft zwischen der Europäischen Union und Brasilien in Fragen der Digitalpolitik fördert. Es ist Teil der Team Europe-Initiative Brasilien und implementiert Folgeaktivitäten des EU-Brazil Dialogue on Information Society and Digital Economy (DISDE). Der Digitaldialog wird von der GIZ im Rahmen einer gemeinsamen Initiative der EU-Delegation in Brasilien und des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) unterstützt.
Der Digitaldialog zwischen der EU und Brasilien zielt darauf ab, sich zum Umgang mit digitalen Technologien auszutauschen und politische Ansätze zu harmonisieren. Außerdem fördert er die Zusammenarbeit des Privatsektors der EU und Brasilien, unter anderem durch die Organisation von B2B-Networking-Veranstaltungen.
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